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Nachtaufnahmen

Vorbemerkung: Die in diesem Beitrag verwendeten Bildbeispiele können durch Anklicken vergößert werden. Dabei wird ein neues Fenster geöffnet. Durch Schließen des Fensters kann im Beitrag weitergelesen werden.

Vorbereitung:

  • Ein stabiles Dreibein-Stativ im Gepäck ist Grundvoraussetzung. Man kann es nicht oft genug sagen: Gute Stative erleichtern das Leben sehr!
    Gerade bei leichteren Stativen sind bei der Standortwahl auch Umwelteinflüsse wie Wind zu berücksichtigen.
    Brücken und Hochhäuser schwingen!
  • Die verwendete Kamera muß in der Lage sein, lange Belichtungszeiten zur Verfügung zu stellen - entweder durch ein Nachtprogramm, das allerdings wenig Eingriffsmöglichkeiten bei der Gestaltung läßt - oder besser mit manuellen Einstellmöglichkeiten bis in den Bereich mehrerer Sekunden.
  • Ein hohes "Bildrauschen" ist grundsätzlich normal. Der Bildsensor muß schließlich das eintreffende Licht mehr "verstärken" - ein Effekt, ähnlich dem Rauschen eines Hifi-Verstärkers beim Aufdrehen der Lautstärke.
    Modernere Kameras haben die Möglichkeit, eine Rauschunterdrückung zuzuschalten (geschieht oft bei den Nachtprogrammen automatisch)
  • Schon bei der Aufnahme sollte man den großen Kontrastumfang berücksichtigen und evtl. Belichtungsreihen durchführen, um diese via "DRI"-Methode übereinanderlegen zu können.

nacht-stativ.jpg (17624 Byte)
Des Nachtfotografen Traum: Gitzo Serie-5 Stativ mit Manfrotto Kopf. Notfalls mit Sandsäcken stabilisieren  ;-)

Fotografieren:

  • Nehmen Sie sich etwas Zeit und bereiten Sie die Aufnahmen in Ruhe vor.Kontrollieren Sie den sicheren Stand des Stativs.
  • Schwarz bleibe schwarz! Der Belichtungsmesser der Kamera belichtet grundsätzlich auf einen durchschnittlichen Grauwert von etwa 18%. Korrigieren Sie die Belichtung um -1 bis -2 Blenden und kontrollieren Sie das Ergebnis im Display.
  • Lösen Sie nie direkt an der Kamera aus. Die Erschütterungen durch die Betätigung des Auslösers unterschätzt man leicht. Eine Fernbedienung für die Kamera liegt bei besseren Geräten bei oder kann nachgekauft werden.
    Alternativ leistet auch der Zeitauslöser gute Dienste.
  • Je länger Sie fotografieren, desto mehr Bildrauschen produziert Ihre Digitalkamera (durch die Erwärmung). Schalten Sie die Kamera von Zeit zu Zeit ab, um die Elektronik abkühlen zu lassen.

Bildgestaltung:

thumbnail-nacht-totale-verbesserung.jpg (9612 Byte)
Vermeidung der "Totalen"

Vermeiden Sie die "Totale":
Die Totale - also das Wegzoomen - wirkt nur in Ausnahmefällen gut  - z.B. als Lichtermeer. Besser ist ein aussagekräftiger Ausschnitt unter Einbeziehung interessanter Details wie Wasserspiegelungen etc.

thumbnail-nacht-totale.jpg (4007 Byte)
Die "Totale": langweilig

thumbnail-nacht-blau.jpg (6164 Byte)
Die "blaue Stunde"
Nutzen Sie die "blaue Stunde":
Die blaue Stunde ist die Zeit, in der es zwar schon dunkel geworden ist, der Himmel jedoch durch das Restlicht ein intensives Blau und evtl. noch Zeichnung besitzt.

thumbnail-nacht-schwarz.jpg (3659 Byte)
Tiefe Nacht: langweilig

thumbnail-nacht-farbe.jpg (5743 Byte)
Farbwirkung
Farbe spielt bei Nachtaufnahmen generell eine große Rolle. Achten Sie auf einen sorgfältigen Einsatz der Farben. Wenige Farben sind i.d.R. besser, komplementäre Farben betonen die Surrealität der nächtlichen Situationen.
Verfallen Sie lieber nicht der Versuchung, die Farben durch Bildbearbeitung auf einen Tageslichteindruck "geradezubiegen". Nachtaufnahmen sollten sofort als solche erkannt werden.
thumbnail-nacht-bewegung.jpg (6674 Byte)
Bewegungsunschärfe
Ziehen Sie Bewegung mit ein:
Nutzen Sie ruhig bewegte Motive als Visualisierung der langen Belichtungszeit. Dabei sollte jedoch ein statischer und scharfer Bildteil im Foto verbleiben - als "Anker" für das Auge des Betrachters.

Nachbearbeitung:

thumbnail-hotpixel.jpg (7282 Byte)
Bildrauschen und Hotpixel

Das Bildrauschen und das (mehr oder weniger stark ausgeprägte) Auftreten von "Hot Pixel" kann durch verschiedene Bildbearbeitungsprogramme vermindert werden.
Weniger Bildrauschen erhält man durch kürzere Belichtungszeiten oder einen kühleren Bildsensor (erreichen Spezialkameras für die Astrofotografie durch den Einsatz sog. Peltier-Elemente).
Es gibt viele frei einsetzbare Software wie z.B. Mediachance mit dem "BlackFrame NR" und "Hotpixel Eliminator" anbietet.

"Hotpixel" sind übrigens normal und treten je nach Kamera und Belichtungszeit unterschiedlich stark auf - Reklamationsgrund sind auf jeden Fall "Stuck Pixel" - auch bei kurzen Belichtungszeiten immer sichtbare helle Punkte.
Weitere Informationen dazu gibt es auf www.fotoking.de.

thumbnail-mit-dri.jpg (5604 Byte)
Verwendung von DRI
Der Einsatz von "DRI" (Dynamic Range Increase) oder "Digital Blending" hilft, das "Ausfressen" von Spitzlichern und einen übergroßen Anteil an "abgesoffenen" Bildpartien zu vermeiden. Nach deren Einsatz ist zumindest eine manuelle Korrektur des Kontrastes ratsam.
 
thumbnail-ohne-dri-1.jpg (5675 Byte)
Ausgangsbild 1: "ausgefressene" Lichter
thumbnail-ohne-dri-2.jpg (4464 Byte)
Ausgangsbild 2: zu dunkle Schatten

 

(Bernhard Vogl)