Voraussetzung für Panoramen ist eine Digitalkamera mit ebensolcher Funktion.
Notfalls kann man sich aber auch damit helfen, Belichtung und Weissabgleich manuell
vorzuwählen.
Ein Stativ ist fein, ein Panoramakopf noch besser. Mit diesem kann man die Kamera um den
Nodalpunkt drehen - dem Punkt, an dem sich beim Drehen der Kamera die Gegenstände im
Vorder- und Hintergrund nicht gegeneinander verschieben. Wie der Nodalpunkt ermittelt
wird, kann man auf digitalkamera.de nachlesen.
Ohne diese Hilfsmittel muß man beim späteren Zusammenfügen mit nicht paßgenauen
Teilbildern und viel Verschnitt rechnen.
Aufnahme:
Die Aufnahme ist denkbar einfach: Kamera im Panoramamodus, Belichtung im
bildwichtigsten Teil des Panoramas "holen" und mit der ersten Aufnahme beginnen.
Jede weitere Aufnahme sollte sich mit der vorhergehenden zu etwa 30% überdecken. Mehr
(bis max 50%) ist besser, zu wenig kann schon mal das Zusammenfügen des Panoramas sehr
erschweren.
Wer später nicht auf komplexe Bearbeitungssoftware zurückgreifen möchte, sollte bei der
Aufnahme darauf achten, daß das Stativ mit der - hoffentlich eingebauten - Libelle
absolut waagrecht ausgerichtet ist.
Feine Strukturen wie Schotterwege sollte man bei Aufnahmen ohne Berücksichtigung des
Nodalpunktes vermeiden. Das Selbe gilt für hervorstehende Strukturen und nahe im
Vordergrund liegende Objekte.
Zusammenfügen:
Zum Zusammenfügen (Stitchen) der Einzelbilder gibt es inzwischen eine Vielzahl von
Programmen. Ein gut mit Arbeitsspeicher ausgestatteter Rechner ist für Panoramen mit
vielen Einzelbildern sehr zu empfehlen.
Panorama-Programme:
Viele Kamerahersteller bieten schon mit der bei der Kamera beigefügten Software das
einfache Stitchen der Bilder.
Für technisch perfekte Panoramen gibt es die Panoramatools
von Helmut Dersch, welche allerdings auch entsprechende technische Vorkentnisse
erfordern.
Vereinfacht wird der Umgang damit mit Benutzeroberflächen wie
PTGui,
PTMac oder
Hugin.
Ich finde auch die Panoramafunktion des Olympus Camedia Master Pro sehr gut, welche sehr einfach zu bedienen
ist und grundlegende Korrekturfunktionen bietet.
Weiters erwähnenswert ist "The
Panorama Factory", eine frei erhältliche Software, sowie der "Panavue Image Assembler", der sehr
viele Möglichkeiten, u.A. das Zusammenfügen von Mosaiken und Stitchen von Aufnahmen mit
geneigter Kamera bereitstellt.
Stitch-Optionen:
Beim Zusammenfügen sollte man nicht auf die Einstellung der bei der Aufnahme
gewählten Brennweite vergessen - soweit nicht vom Programm selbst aus den EXIF-Daten
ermittelt.
Je nach späterer Form der Präsentation kann man bei einem Stitchingprogramm
verschiedene Zusammenfügungs- bzw. Entzerroptionen wählen:
- Parallel: Die Bilder werden ohne weitere Vorberechnung aneinandergefügt
- Zylindrisch: Die Bilder werden für eine Projektion auf einen Zylinder berechnet.
Diese Option eignet sich in der Regel auch am Besten für die Präsentation im
Internet oder den Ausdruck.
- Sphärisch: Die Bilder werden für eine Projektion auf eine Sphäre (normalerweise
Kugel) berechnet. Für das Betrachten mit speziellen Panorama-Viewer-Programmen
sollte man diese Option wählen.
- Perspektivisch: Eine Sonderoption, welche die Einzelbilder perspektivisch korrekt
aneinanderfügt und entzerrt. Damit gestitchte Aufnahmen funktionieren nur mit einem
Winkel unter 180° und entsprechen dem optischen Eindruck eines
Superweitwinkel-Objektvs.
Bildbeispiele von Panoramen finden Sie auf der
Panoramaseite.
Einen ausführlichen Kurs bietet digitalkamera.de mit dem Workshop
Panoramafotografie.
(Bernhard Vogl) |