Weitwinkel-Aufnahmen

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Der Weitwinkel bietet beim Fotografieren einen größeren Blickwinkel. Somit kann - dort wo kein anderer (entfernterer) Aufnahmestandort möglich oder erwünscht ist - ein größerer Teil des Motivs abgelichtet werden.
Weitwinkel beginnen bei 35mm (leichtes Weitwinkel) bzw. 28mm Brennweite (klassisches Weitwinkel).

Typische Anwendungsbereiche:

Landschaftsfotografie
Architektur
Innenaufnahmen

Eine interessante Alternative zum Weitwinkel bieten Panorama-Aufnahmen

Weitwinkel: Mehr "Bild" vom gleichen Standort

Weitwinkel-Aufnahmen unterscheiden sich durch folgende Eigenschaften von Aufnahmen mit normaler Brennweite:

Verzeichnung/Verzerrung: Je weiter ein Objekt aus dem Bildmittelpunkt rückt, desto stärker verzerrt erscheint es ("Tonnenförmige Verzeichnung"). Je stärker das Weitwinkel, (d.h. je geringer die Brennweite), desto ausgeprägter diese Verzeichnung. Ein extremes Beispiel für diesen Effekt ist das sogenannte Fisheye.

Korrektur:
Diese optische Eigenschaft kann (in Grenzen) durch moderne Bildbearbeitungsprogramme korrigiert werden (z.B. für Sachaufnahmen nötig). Hier lohnt sich ein Blick auf die beigelegte PC-Software, bei der oft eine automatische Korrektur möglich ist.
Eine Korrektur bei gleichzeitig stürzenden Linien ist im Nachhinein jedoch fast unmöglich. Abhilfe bieten hier nur mehr technisch komplexe Programme wie Helmut Derschs Panoramatools

Stürzende Linien: Treten immer auf, sobald die Kamera aus der Horizontalen gedreht wird. Durch den größeren Bildwinkel des Weitwinkels ist der Effekt für den Betrachter auffälliger.

Korrektur:
Bei der Aufnahme: Höheren Standort wählen (z.B. ein gegenüberliegendes Haus) oder gestalterisches "Aufrichten" durch Einbeziehung des Vordergrundes.
In der analogen Welt existieren viele Möglichkeiten, wie die Verwendung eines Shift-Objektives oder einer Fachkamera - bzw. die Scheimpflug'sche Entzerrung bei der Vergrößerung. Der Digital-Enthusiast liest das Kapitel "Entzerrung oder die unverstandene Horizontlinie"

Gestalterische Korrektur

Bewußte Bildgestaltung bei Weitwinkel-Aufnahmen:

Vermeidung "schiefer" Motive

Eine schlechte Kamerahaltung erweckt den Eindruck eines instabilen Motivs. So erweckt der Holzstapel links den Eindruck, gleich umzustürzen.

Gestalterische Korrektur

Berücksichtigung des Vordergrundes

Der Vordergrund ist durch seine Größe ein bildwichtiger Teil bei der Gestaltung. Interessante Details machen das Bild sehenswerter.

Einbeziehung der Verzerrung als gestalterisches Mittel

Nah an das Motiv herangehen (wenige Zentimeter) - nicht vergessen: auf den Vordergrund scharfstellen