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Stereo-Aufnahmen (Anaglyphen)


(farbige Stereo-Anaglyph Aufnahme des Mozartbrunnens in Wien - zum Betrachten ist eine rot-cyan-Brille notwendig)

Zum Aufnehmen der benötigten Teilbilder braucht man eine Vorrichtung, mit der das Verschieben der Kamera um die Stereobasis möglich ist.
Zum Betrachten gibt es mehrere Möglichkeiten.

  • Die Schielmethode: Die beiden Einzelbilder werden nebeneinander am Bildschirm angezeigt. Schielenderweise blickt man so lange auf die beiden Fotos bis das linke Auge das rechte Bild anvisiert und das rechte Auge das linke Bild. Ist etwas anstrengend, hat jedoch den Vorteil, daß man dafür sonst keine Hilfsmittel benötigt.
  • Die Parallelblickmethode: Wie oben, nur mit vertauschten Bildern, sodaß man mit den Augen parallel auf die beiden Fotos sieht.
  • Rot-Grün-Brillen (oder auch Rot-Cyan, Rot-Blau Brillen): Diese sind leider in Europa sehr schwer erhältlich. Quellen für solche Brillen sind:www.3d-photo-shop.dewww.stereoscopy.com, www.3dglassesonline.com bzw. weitere Links auf der Stereo-Alpen Seite.

Vorrichtungen zur Aufnahme der benötigten Teilbilder:

  • Stereoadapter: Es gibt von verschiedenen Herstellern Stereoadapter. So etwa von Pentax. Allerdings sind diese Vorrichtungen für die entsprechende Kamera gerechnet. Ergebnisse sind oft nicht sehr zufriedenstellend.
  • 2 gleiche Kameras nebeneinander montiert: wohl eher etwas für den Profi...
    Mit einem Stereoadapter bzw. einer Vorrichtung mit 2 Kameras sind allerdings auch Aufnahmen von bewegten Objekten möglich.
  • Selbstbau-Schiene bzw. Makroschiene (Makro-Einstellschlitten)
    Makro-Schiene

Sinn dieser Vorrichtungen ist das Aufnehmen 2er Teilbilder die um den Augenabstand verschoben sind.

Der gewählte Augenabstand variiert je nach Nähe des fotografierten Objektes:

  • normaler Augenabstand: 6-8 cm
  • nahe Objekte 1-2 cm
  • für Landschaftsaufnahmen evtl. auch dementsprechend breiter. Das Ergebnis erinnert an den Blick auf eine Modelleisenbahn-Landschaft

Aufnahme der Teilbilder:

Als Motive empfehle ich solche mit nicht zu starken Kontrasten. Starke Kontraste haben die Eigenschaft, später beim Betrachten durch eine rot-grün­Brille beim jeweils anderen Auge "durchzuscheinen", was den Effekt etwas trübt.

Für den korrekten Stereo-Eindruck ist es wichtig, beide Teilbilder mit den selben Kameraeinstellungen aufzunehmen. Hat Ihre Kamera einen Manuellen Modus, so verwenden Sie diesen und vergessen Sie nicht, den Weissabgleich ebenfalls zu fixieren.
Hat Ihre Kamera einen Panoramamodus, so können sie sich damit das Fixieren der Einstellungen erleichtern.

Ein möglichst stabiles Stativ ist auch hier von Vorteil. Andernfalls kann es passieren, daß die Teilbilder nicht nur - wie gewünscht - verschoben sondern auch verdreht sind. Das wieder geradezubiegen ist eine Menge Arbeit...

Erstellung des Stereobildes:

Freeware-Programme zur Erstellung von Anagylphen finden Sie auf Muttyan's Homepage, in der Form von Z-Anaglyph und als Stereo Photo Maker, welches z.B. auch automatische Justierung von aus der Hand aufgenommene Bilder erlaubt.

Auch Photoshop kann hier wiedermal zu Ehren kommen. Die Bearbeitungsschritte können auch mit jedem anderen adäquaten Programm durchgeführt werden.
Zur Vereinfachung gibt es von mir ein Photoshop-Aktions-Set, welches einige Arbeitsschritte abnimmt.

  1. Beide Teilbilder in den Photoshop laden
  2. Linkes Teilbild mit dem Kanalmixer auf die rote Farbe reduzieren - oder Aktion "Vorbereitung Links" verwenden
  3. Rechtes Teilbild mit dem Kanalmixer auf die grüne Farbe reduzieren - oder Aktion "Vorbereitung Rechts" verwenden
  4. Nun markiert man das rechte Teilbild mit Strg-A, kopiert es mit Strg-C und fügt es mit Strg-V in das linke Teilbild ein.
  5. Beide Ebenen werden nun so gegeneinander verschoben, daß die Teilbilder im Bereich des Hauptmotivs deckungsgleich sind. Dazu macht man die grüne Ebene halb-transparent:
    stereo-ebenen_mischen.gif (5733 Byte)
    Tip: Setzt man schon zum Verschieben der Ebenen eine rot-grün­Brille auf, kann man das Ergebnis wunderbar kontrollieren.
  6. Hat man die Ebenen zufriedenstellend gegeneinander verschoben, werden sie nun miteinander vermischt. Die besten Ergebnisse habe ich hier durch die Funktion "Ebenen mischen" erreicht. Dabei werden die beiden Ebenen miteinander negativ multipliziert:
    stereo-ebenen_mischen2.gif (15830 Byte)
    Alternativ kann man hier auch die oben bereitgestellte Aktion "Ebenen mischen" verwenden.
  7. Nun noch die Ränder von den nicht überdeckten Bildteilen befreien - voilá ­ das Stereobild ist fertig!

 

 

(Bernhard Vogl)