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Welches Zubehör

Falls jemand den Abschnitt "Kamera" nicht gelesen oder schon wieder vergessen hat, hier nochmals der unbedingt notwendige Grundstock an Zubehör:
  • Speicher: Der mitgelieferte Speicher ist bestenfalls für erste Versuche geeignet. Beim Kauf der Kamera also unbedingt auch an eine passende grössere Speicherkarte denken!
  • Akkus: Bei der Stromversorgung sind normale Batterien eine schlechte Wahl, da nicht "hochstromfähig" - Digitalkameras können durch ihren Stromhunger und eng definierte Betriebsspannung normale Batterien nicht einmal komplett aufbrauchen.
    Neben Akkus in handelsüblicher AA-Form kommen bei einigen Kameras auch speziell auf die Kamera zugeschnittene Akkupacks zum Einsatz. Deren Vorteil ist leichteres Handling und höherere Akkulaufzeit - leider durch einen höheren Preis erkauft und durch die Unmöglichkeit, im Urlaub schnell einmal leere Akkus durch Batterien von der Tankstelle zu ersetzen.
  • Ladegerät: Wer die Akkus nicht wieder nach einer Stunde geladen zurückhaben will, kann mit Setangeboten von Varta etc. ein gutes Preis-Leistungsverhältnis erreichen.
    Wer mehr will, greift nach teureren Geräten, etwa von Ansmann. Von teuren Geräten sollte man Ladezeiten von ~1 Stunde, Entladefunktion und Ladungserhaltung erwarten.

Gebräuchlich sind:


Blitz?

Wer gerne in Innenräumen fotografiert, sollte an einen Ersatz der in der Kamera eingebauten "Hilfslichter" denken. Bessere Kameras haben die Möglichkeit für den Anschluß eines Systemblitzes. Die kosten natürlich eine Kleinigkeit.

Besser sind Digitalkameras mit Standard-Blitzschuh. Hier kann man dann leichter auf einen guten Hersteller wie Metz zurückgreifen, der übrigens auch Adapter für die Systemanschlüsse einiger Digitalkameras anbietet.

Wer keine Möglichkeit für den Anschluß eines externen Blitzes hat, kann auf einen "Servoblitz" zurückgreifen. Diese Geräte haben einen Sensor, der auf den Hauptblitz der Kamera reagiert und zeitgleich mit diesem auslöst. Die meisten Digitalkameras lösen allerdings kurz vor dem Hauptblitz einen Meßblitz aus, was die Sache etwas erschwert. Gegen dieses Problem gibt es Servoblitze, die den ersten Blitz ignorieren und erst beim Hauptblitz auslösen.

Für das schmale Portemonnaie gibt es auch kleine Nachrüstsätze für Standard-Blitze, die am Blitzschuh angesteckt werden. Somit bekommt ein alter externer Blitz vielleicht noch eine nützliche Funktion.

Vorsicht beim direkten Anstecken von alten Blitzen an moderne (Digital-)Kameras. Viele alte Blitzgeräte leiten den vollen Strom durch ihre Kontakte, was unweigerlich den Tod der Kameraelektronik zur Folge hat!

Ausführliche Informationen, welche Blitze auf welchen Kameras funktionieren könnten, finden Sie unter http://www.botzilla.com/photo/strobeVolts.html


Filter?

Der Einsatz eines Filters als Objektivschutz ist eine umstrittene Sache, da man dadurch die teuer bezahlte optische Qualität der Kamera verschlechtert. Der Einsatz ist nur in rauher Umgebung empfehlenswert.
Bei ausfahrbaren Zoomobjektiven gibt es für viele Kameras einen Tubus zu kaufen, der den Mechanismus einkapselt und in Verbindung mit einem (möglichst neutralen) Filter Schutz vor Spritzwasser, Sand und anderen schädlichen Einflüssen bietet.

Auf den Einsatz spezieller Effektfilter wie Verlaufs- und Sternfilter kann man gut und gerne verzichten. Bildbearbeitungsprogramme können das viel besser und universeller realisieren und erlauben obendrein eine feine Abstufung des gewünschten Effekts.

Wer gerne Filter verwendet, jedoch kein Filtergewinde am Objektiv hat, kann auch einen Blick auf den Cokin-Filterhalter für Digitalkameras werfen.

polfilter.jpg (15987 Byte)
Verschiedene Polfilter: links: unvergütetes Weitwinkelpolfilter, oben: vergütetes nach Käsemann, rechts ein bereits vom Rand her erblindetes Exemplar

Gebräuchliche Filtertypen:
Polfilter: Lichtreflektionen an elektrisch nicht leitenden Stoffen (Glas, Wasser etc.) können mit Polfiltern vermindert bzw. unterdrückt werden. Die meisten Digitalkameras im Consumer- und Prosumersegment benötigen dabei nur die billigeren, linearen Polfilter, da die Belichtungs- und Autofokus-Informationen direkt aus dem Chip ohne zwischengeschaltete, polarisierende Hilfsoptiken ausgelesen werden.
Weitere Informationen zu Polfiltern finden Sie im Beitext des nebenstehenden Bildbeispiels. - Sehen Sie sich auch die Demonstration der Effizienz von Polfiltern an.

thumbnail-ortenbergerschlossohnefilter.jpg (6306 Byte)
ohne Filter

thumbnail-ortenbergerschlossmitpolfilter.jpg (5830 Byte)
mit Polfilter
IR-Filter: Filtert sichtbares Licht weg. Nur durchlässig für den zum sichtbaren Licht nahen Infrarot-Teil. Es sind verschiedene Filter erhältlich, die sich in der Filter-Wellenlänge und der Effizienz der Filterung von sichtbarem Licht unterscheiden.
Nicht alle Kameras sind wegen ihres (notwendigen) internen IR-Sperrfilters für IR-Fotografie geeignet!
Der Test, ob Ihre Kamera IR-Licht "erkennt": Sender einer Fernbedienung bei gedrückter Sende-Taste gegen die Frontlinse halten - Das Aufleuchten der Diode muß erkennbar sein!
thumbnail-ortenbergerschlossmithoyar72.jpg (5034 Byte)
mit Hoya R72
thumbnail-ortenbergerschlossmitheliopan780.jpg (5413 Byte)
mit Heliopan 780
Graufilter: Zur künstlichen Verlängerung der Belichtungszeit, z.B. an Fließgewässern.
Eine Alternative mit einstellbarer Belichtungsverlängerung sind 2 Polfilter übereinander.
thumbnail-wasserfall-5.jpg (6276 Byte)
mit Graufilter
Als Ergänzung wäre zu bemerken, daß Skylight-Filter in der digitalen Fotografie nicht den gewünschten Effekt zeigen und somit von den meisten Digitalfotografen abgelehnt werden (außer als Objektivschutz - s.o.)

Vorsatzlinsen/Konverter?

Durch das fix angebaute Objektiv bleibt beim Bedürfnis nach mehr Brennweitenbereich oder extremer Nahaufnahmen nur der Griff nach angeschraubten Konvertern und Vorsatzlinsen.

Im Konverterbereich werden vor allem die Olympus-Produkte übereinstimmend gelobt. Zwar ist der Vergößerungsfaktor nicht atemberaubend, entschädigt wird man jedoch mit hoher optischer Güte, geringen Verzeichnungen und wenig Verlust der Lichtstärke.

Wer mehr Tele haben will, kann wegen der oft kleinen Frontlinse der Kameras den Einsatz von Spektiven oder Fernrohren o.ä. erwägen. Entsprechende Anleitungen zum Bau finden sich im Internet, wie etwa Rainer Emlings Mega-Telekonverter.

wcon-08.jpg (8156 Byte)
Olympus Weitwinkeladapter WCON-08
Gewicht: 250g!
Nahlinsen: Für ein besseres Verständnis, welchen Sinn Nahlinsen machen, hier eine kleine Definition der Abstandsbereiche:

Fernbereich: Unendlich bis etwa 50 cm
Nahbereich: 50 cm bis Abbildungsmaßstab 1:1
Makro: Abbildungsmaßstab 1:1 bis 10:1
Mikro: Abbildungsmaßstab größer als 10:1

Die Zoomobjektive von Digitalkameras dringen in 'Makrostellung' i.d.R. bis in den Nahbereich . Für größere Abbildungsmaßstäbe benötigt man Vorsatzlinsen, deren Vergrößerung in Dioptrien angegeben wird.
Einfachlinsen - wie das rechts zu sehende B+W - verstärken die optischen Fehler des Objektivs. Achromatische Nahvorsätze bestehen aus mehreren Linsen und verstärken die Objektivfehler nicht weiter.

nahlinsen.jpg (10261 Byte)
Hinten: links Minolta +3.8 dptr,  rechts B+W +10 dptr
Vorne: links Leitz +4.92 dptr, rechts Zörk +12 dptr
Beispiele von Nahlinsen:
thumbnail-biene-2.jpg (7923 Byte)
Makromodus der Kamera
thumbnail-roehren-13.jpg (5600 Byte)
Minolta +3.8dptr
thumbnail-kugelschreibermiene-3.jpg (6014 Byte)
Zörk +12 dptr

Ein Tipp zur Makrofotografie: Kamera auf Makroschiene/Einstellschlitten montieren und manuellen Fokus verwenden. Dann die Kamera mit der Makroschiene in den richtigen Schärfebereich "schieben".


Stativ?

Ein Stativ ist eine feine Sache und der Markt schier unendlich. Ein optimales Stativ für alle Lebenslagen ist jedoch die "Quadratur des Kreises" - denken sie bitte darüber nach, für welchen Zweck Sie das Stativ bevorzugt einsetzen wollen.

Investieren Sie lieber etwas mehr Geld in ein gutes Stativ. Man sollte sich im Klaren sein, daß ein Verwackeln um einen (!) Bildpunkt die teuer erkaufte Auflösung der Kamera bereits auf die Hälfte reduziert!
An einem guten Stativ haben Sie viele Jahre lang Freude - länger als Sie die gerade gekaufte Kamera haben werden.

Neben den üblichen Dreibein-Stativen gibt es auch Einbein-Stative. Diese sind leicht zu transportieren und vermindern die Verwacklungsgefahr bereits erheblich. Auch bei den Einbeinen ist  auf genügend Standfestigkeit zu achten - sonst verliert man sehr schnell die Freude am Stativ.
Als Notlösung bieten sich sogenannte Tisch-Stative an. Diese finden Platz in jeder Fototasche und ermöglichen jederzeit das feste Aufstellen der Kamera.

Ja nach Zweck sollten Sie auf folgende Merkmale achten:

  • Wanderungen und Spaziergänge: leichtes Dreibeinstativ mit Kugelkopf, alternativ ein Einbeinstativ (Einbeinstative sind aber keine Wanderstöcke!)
  • Sportaufnahmen: Einbein- oder Dreibeinstativ, vorzugsweise mit Neigekopf
  • Teleaufnahmen und Tieraufnahmen: Solides Dreibeinstativ mit 3D-Kopf
  • Makroaufnahmen: Dreibeinstativ mit umsteckbarer Mittelsäule und Kugelkopf (an den Kauf einer Makroschiene denken). Besser sind Stative, welche eine gößere Niveauabsenkung durch weites Auseinanderspreizen der Beine erlauben
  • Nachtaufnahmen: Dreibeinstativ - Je schwerer und stabiler, desto besser

monostat2.gif (7666 Byte)
Einbeinstativ mit angesetztem Gummifuß zur Stabilisierung

(Monostat RS-16 Professional)

 

Einen guten Namen bei Stativen haben Manfrotto, Linhof oder Gitzo.

2stative.jpg (10151 Byte)
Linhof "Rekord-Profil" Stative
(Foto: Linhof)

tischstativ.jpg (4521 Byte)
Polaroid-Tischstativ
(Foto: Schlessmann)

Von Linhof wurde uns feundlicherweise ein interessantes Übersichtsblatt zum Thema Stative zur Verfügung gestellt: Download der PDF-Datei (78K)

 

Hochwertige Stative erfordern oft den extra Kauf eines Stativkopfes. Hier kann man folgende Typen unterscheiden:

kugelkopf.jpg (8247 Byte)
Kugelkopf
schnellneiger.jpg (7952 Byte)
Videokopf / Neiger
profineiger.jpg (7892 Byte)
3D-Kopf

Die einfache und schnelle Möglichkeit ist ein Kugelkopf - allerdings ist hier manchmal nur das Fixieren aller Achsen gleichzeitig möglich. Für das Erstellen von Panorama-Aufnahmen ist zumindest ein Neiger ratsam, der das getrennte Fixieren/Lösen der X-Achse erlaubt.
Hervorzuheben sind Stativköpfe mit einstellbarer Friktion. Richtig eingestellt sind diese nicht nur bequem, sondern verhindern auch ein möglicherweise teures "Wegklappen" der Kamera.

Für gute Nachtaufnahmen ist schweres Profigerät äußerst ratsam!

(Karl Schlessmann/Bernhard Vogl)

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