Polfilter: Ortenberger Schloss mit Filter

Licht ist nach Reflexion an elektrisch nicht leitenden Stoffen (Glas, Wasser, Kunststoffe, Gräser, Blätter, Haut) unter einem (für den Stoff) charakteristischen Reflexionswinkel polarisiert. Dass heißt, es schwingt nur in einer Ebene. Auch das Himmelslicht ist an klaren Tagen am stärksten senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen polarisiert.

Ein Polfilter lässt das Licht nur in einer Schwingungsebene durch. Durch geeignete Drehung des Polfilters (Glas ca. 32°, Wasser ca. 37°) kann man also das polarisierte Licht mit einem Polfilter abschwächen oder ganz ausschalten und somit durch Schaufensterscheiben und Wasseroberflächen hindurch fotografieren.
Senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen werden die tausendfachen Spiegelungen an Blättern und Gräsern unterdrückt, so dass die Grundfarben viel intensiver zur Geltung kommen. Auch das Himmelsblau wird viel intensiver und dunkler.

Landschaftsaufnahmen gewinnen zum Teil dramatisch an Farbsättigung und Transparenz! An trüben Tagen, bei bedecktem Himmel, bei Nebel und im Gegenlicht und Rückenlicht ist der Effekt jedoch gering bis überhaupt nicht vorhanden.

Polarisationsfilter werden linear und zirkular, vergütet und nach Käsemann angeboten. Manche Belichtungs- und Autofokussystem polarisieren ihrerseits linear. Um solche Messsysteme nicht zu irritieren, sollte man keine linearen Polfilter verwenden, sondern nur zirkulare. Bei zirkularen Polfiltern nach Käsemann werden die beiden empfindlichen Filterfolien zwischen den Deckgläsern durch ein aufwändiges Randversiegelungsverfahren gegen Klimaeinflüsse geschützt und erblinden dadurch nicht so schnell wie normale Polfilter.

Bei Polfiltern sollte man auf geringe Fassungshöhe (Slim) achten, um Vignettierung durch die Fassung bei Weitwinkeleinstellung zu vermeiden.